Interview: Konomi Suzuki

Konomi Suzuki

Die Sängerin Konomi Suzuki ist seit ihrem Debüt-Song CHOIR JAIL zur Anime-Serie Dusk Maiden of Amnesia ein leuchtender Stern am Anisong-Himmel. Nach ihrem Europa-Konzertdebüt auf der AnimagiC 2017 kommt sie vom 3. bis 5. August erneut in den Rosengarten Mannheim zur AnimagiC 2018! Wir haben die sympathische Künstlerin anlässlich ihres zweiten Conventionbesuchs interviewt – unter anderem zu ihren Songs für das No Game No Life-Anime-Universum und die brandneue Anime-Serie Lost Song: Das Lied der Wunder (ab 30. September bei Netflix), in der sie nicht nur singt, sondern auch die Hauptrolle spricht. Unsere Fragen und die Antworten von Konomi Suzuki lest ihr hier:

 

Frau Suzuki, wie kam es dazu, dass Sie sich Anisongs verschrieben haben und am Anisong Grand Prix von ANIMAX teilnahmen, den sie ja schlussendlich gewannen?

Konomi Suzuki (KS): Ich war ein schüchternes Kind und obendrauf eine Heulsuse! Um das zu überwinden, habe ich, seit ich in der 1. Klasse war, gesungen und wollte schon damals Sängerin werden. Animes und Mangas mochte ich schon als Kind, aber Anisongs habe ich damals noch nicht so intensiv gehört. Als ich in der 2. Klasse der Junior-Highschool war, wurde mir dann Macross Frontier empfohlen. Diese Serie gab mir den Anstoß, dass ich Anisong-Sängerin werden wollte. Zu der Zeit las ich jeden Monat Audition-Zeitschriften und darin habe ich schließlich die Ausschreibung für den Anisong Grand Prix entdeckt und mich dafür beworben.

Wie bereiten Sie sich auf Ihre Auftritte vor?

KS: Grundsätzlich möchte ich bei meiner Performance das ausdrücken, was ich genau in dem Moment und an dem Ort fühle. Daher achte ich darauf, dass ich nicht zu genau vorplane. Und ansonsten gehört es für mich zur Routine, dass mir ein Mitglied aus unserem Team immer meinen Rücken abklopft. Ich werde nämlich auch jetzt noch vor Auftritten sehr nervös – und durch das Klopfen wird die Nervosität „weggeklopft“.

Konomi Suzuki
Was macht für Sie einen besonders guten Manga oder Anime aus?

KS: Es gibt viele verschiedene Faktoren, aber mich berührt ein Werk, wenn ich mit den Charakteren und ihren Gefühlen sympathisieren kann. Wenn sich die eigenen Gefühle mit denen der Charaktere decken, will man sie nicht nur anfeuern, sondern man wird durch ihre Authentizität noch mehr berührt.

In Deutschland feiern Sie die Fans aktuell natürlich für Ihre Songs zum No Game No Life-Anime-Kosmos. Was gefällt Ihnen an No Game No Life (s. Key-Art links) besonders gut und welcher ist Ihr Lieblingscharakter?

KS: Ich mag es, dass Sora und Shiro zusammen als Team unschlagbar sind! Die Tatsache, dass sie einzeln nicht perfekt sind, gefällt mir auch – und das feste Vertrauensverhältnis der beiden ist auch in meinem Song This game ein wichtiger Punkt. Die einfallsreichen Tricks sind auch jedes Mal interessant. Mein Lieblingscharakter ist Izuna – ich mag ihre Ohren und auch ihren Charaktersong!

 

Konomi Suzuki
There is a reason, der Song zu No Game No Life Zero (s. Key-Art rechts), ist balladesker und getragener als der schnellere This game zu No Game No Life – vor welche Herausforderungen stellen Sie diese unterschiedlichen Songarten?

KS: Als ich There is a Reason zum ersten Mal gehört habe, war ich etwas überrascht, weil er so erwachsen wirkte. In This game geht es um Unbesiegbarkeit und das Vertrauensverhältnis, aber das Thema von There is a Reason ist Liebe. Es war sehr schwierig für mich, da es ein tiefgründiges Thema ist. Vielleicht ist es mir aber dadurch auch gelungen, eine neue Seite von mir zu zeigen!

Liegt Ihnen vielleicht einer von beiden Songs mehr oder ist für Sie leichter zu performen?

KS: Anfangs fiel mir This game einfacher, aber jetzt, nachdem ich beide Lieder oft auf meinen Konzerten gesungen habe, liegen mir beide gleich gut, da ich mich komplett mit ihnen vertraut gemacht habe.

 

Konomi Suzuki
In der brandaktuellen Original-Anime-Serie Lost Song: Das Lied der Wunder (Lost Song, s. Key-Art links) singen Sie nicht nur das Opening Utaeba Soko ni Kimi ga Iru Kara, sondern sprechen auch mit der Figur Rin (oben im Bild) erstmals eine Hauptrolle. Wie kam es zu diesem großen Seiyu-Debüt?

KS: Zum Abschluss des Birthday-Konzerts zu meinem 20. Geburtstag wurde als Überraschung bekanntgegeben, dass ein Anime produziert wird, in dem ich die Hauptrolle spreche. Das hat mich sehr überrascht und ich habe auch großen Druck empfunden, aber natürlich habe ich Synchronsprecher schon immer bewundert! Ich habe diese Chance bekommen, die man eigentlich nicht einfach so bekommen kann, selbst wenn man es sich wünscht – und darüber habe ich mich sehr gefreut! Als die Fans mir gratuliert haben, habe ich langsam realisiert, dass es kein Traum war. (lacht)

Wie haben Sie sich auf diese Herausforderung und die Rolle der Rin vorbereitet?

KS: Ich habe mir gedacht: Ich darf diesen Titel nicht als Sängerin „leben“, sondern muss es als Charakter Rin tun. Ich nahm in dem Zeitraum von der Ankündigung bis zur Aufnahme – was etwa ein Jahr war – auch extra Schauspielunterricht. Dadurch lernte ich zunächst die Techniken, aber genauso wie beim Gesang geht es beim Schauspiel letztendlich um das Darstellen von Gefühlen. Deshalb habe ich irgendwann angefangen, den Gefühlen die höchste Priorität zu geben. Ich habe die Dialoge immer und immer wieder gelesen und mir die Szenen vorgestellt und für mich ausgearbeitet. Beim Gesang arbeite ich auch immer erst an meiner Vorstellung – scheinbar passt diese Arbeitsweise zu mir.

Dadurch, dass Sie der Hauptfigur Ihre Stimme leihen, sind Sie ja noch einmal ganz anders in die Produktion involviert – hat dies vielleicht auch Auswirkungen darauf, wie sie den Anisong performen?

KS: Rin ist inzwischen ein Teil von mir. Eigentlich singe ich das Lied als Konomi Suzuki, aber ich merke selbst, dass unbewusst die Gefühle von Rin mitschwingen. Das Lied bedeutet mir sehr viel, da ich hier mit Aki Hata [Anm. d. Redaktion: u. a. die Lyrics zu Dusk Maiden of Amnesia und Die Melancholie der Haruhi Suzumiya] gemeinsam an den Songlyrics arbeiten konnte und da das Thema des Werks auch „Gesang“ ist. Ich hoffe, dass meine simple Message, „für jemanden singen zu wollen“, im sechsten Jahr meiner Karriere als Sängerin durch diesen Song alle erreicht.

Was macht Lost Song für Sie – jenseits von Ihrer Beteiligung – zu einem herausragenden Anime?

KS: Unerwartete Wendungen, individuelle Charaktere und vieles mehr – aber natürlich auch die Lieder! Es kommen viele Insert-Songs vor, die jedes Mal genau zur Szene passen und die Zuschauer bewegen. Es kommen neben Rin und Finis auch noch weitere Charaktere vor, die singen! Ich hoffe, ihr habt Spaß an der Serie. Rin begegnet Freunden und stellt sich Konflikten – bitte schaut ihr bei ihrer Entwicklung zu!

Welchen Anime-Fans möchten Sie Lost Song ganz besonders ans Herz legen?

KS: Es ist ein Anime mit Fantasy-Elementen, daher empfehle ich Lost Song allen Fantasy-Fans! Außerdem ist die Serie auch etwas für Anime-Fans, die gerne nachdenken, da es ein tiefgründiger Titel ist, den man mehrmals schauen kann. Ich hoffe, dass viele Fans Lost Song schauen werden!

 

Haben Sie zum Abschluss noch eine Message an Ihre deutschen Fans?

KS: Nachdem ich letztes Jahr zum ersten Mal in Deutschland gesungen hatte, wollte ich unbedingt wieder dort singen und die deutschen Fans wiedertreffen! Ich freue mich daher, dass ich dieses Jahr wieder auf der AnimagiC auftreten kann! Ich gebe mir Mühe, damit ich dieses Jahr eine noch bessere Performance abliefern kann. Lasst uns zusammen auf den Konzerten Spaß haben!

Vielen Dank für das Interview!

 

Konomi Suzukis Termine auf der AnimagiC 2018, 3. bis 5. August im Rosengarten Mannheim, findet ihr ab 20. Juli auf der AnimagiC-Webseite unter dem Eintrag der Sängerin.

Die offizielle, japanische Webseite der Künstlerin findet ihr unter www.konomi-suzuki.net.

 

No Game No Life © Yuu Kamiya, PUBLISHED BY KADOKAWA CORPORATION MEDIAFACTORY/ NO GAME NO LIFE PARTNERS
auf DVD & BD bei KSM Anime

No Game No Life Zero ©Yuu Kamiya,PUBLISHED BY KADOKAWA CORPORATION /NO GAME NO LIFE ZERO PARTNERS
ab 23. August auf DVD & BD bei KSM Anime

Lost Song: Das Lied der Wunder © MAGES./LOST SONG Production Committee
ab 30. September als Stream bei Netflix (OmU, dt. Synchro & mehr)