NARUTO THE GALLERY in Berlin – Interview mit Stu Levy von TOKYOPOP

NARUTO THE GALLERY
©NARUTO THE GALLERY

Noch bis zum 24. November ist NARUTO THE GALLERY, die Ausstellung zum 20. Naruto-Anime-Jubiläum, powered by TOKYOPOP in der Berliner Radsetzerei (R.A.W-Gelände) geöffnet – zum ersten Mal in Europa (alle Infos & Tickets auf NARUTOTHEGALLERY.de)! Wir haben mit Stu Levy von TOKYOPOP über das Projekt gesprochen – hier lest ihr das Interview in voller Länge!

Hallo Stu, vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um einige Fragen zu NARUTO THE GALLERY zu beantworten – ein ganz besonderes Ausstellungsprojekt zum 20-jährigen Jubiläum des Naruto-Animes, präsentiert und unterstützt von TOKYOPOP in Berlin – zum ersten Mal in Europa. Wie ist die Idee entstanden, NARUTO THE GALLERY von Japan nach Berlin zu bringen?
Stu Levy (SL):
Ausstellungen, die einem großen Anime oder Manga wie Naruto gewidmet sind, sind in Japan und ganz Asien mittlerweile weit verbreitet, in Europa jedoch noch völlig neu. Vor etwa einem Jahr wurden wir von Sony Music kontaktiert, um über die Naruto-Ausstellung zu sprechen, die sie zu dieser Zeit in Asien zeigten. Sie überlegten, ob sie sie auch außerhalb Asiens zeigen könnten, zum Beispiel im Nahen Osten, wo ich geschäftlich tätig bin, oder in Europa. Da ich in Berlin lebe, schlug ich meine „Adoptivheimatstadt“ vor, und zu unserem Glück (und dem der Fans) sagten sie „Ja“! Es war jedoch kein einfacher Weg. Es gibt viele Unterschiede zwischen der Produktion und dem Aufbau einer Ausstellung dieser Größenordnung in Europa und Asien – verschiedene Vorschriften, Kostenunterschiede, Zeitpläne und Terminierungen und vieles mehr. Die japanische Seite war beispielsweise überrascht, dass unser lokales Team in Berlin tatsächlich abends und an Feiertagen frei haben wollte. (schmunzelt) Die größeren Herausforderungen ergeben sich aus den Anforderungen der Nutzungsrechteinhaber. Sie schützen die Marke Naruto sehr (zu Recht) und haben verschiedene Regeln, an die wir uns halten müssen. Unser Ziel ist es, den Fans während ihres Besuchs von NARUTO THE GALLERY das bestmögliche Erlebnis zu bieten, das haben wir bei allen Besprechungen immer im Blick.

Wie bist du zum ersten Mal mit der Naruto-IP in Kontakt gekommen und was macht die Geschichte von Naruto aus deiner Sicht so besonders?
SL:
Ich wünschte, ich könnte sagen, dass TOKYOPOP Naruto auf Englisch oder Deutsch veröffentlicht, aber diese Ehre gebührt VIZ respektive Carlsen.  Meine erste Begegnung damit war zu einer Zeit, als TOKYOPOP der führende Manga-Verlag in den USA war. VIZ begann mit der Veröffentlichung von Naruto – und es wurde ein Riesenerfolg! Nichts konnte es aufhalten – und es war viele Jahre lang der beliebteste Manga in englischer Sprache. Und wow, es war eine so coole Geschichte mit tollen Designs und natürlich einem universellen Thema – seinen Platz in der Welt zu finden, während man als Außenseiter betrachtet wird. Die Rivalitäten, die Comedy, die Action, die dunklen Momente, die emotionalen Szenen – Naruto hat einfach alles. Auch wenn es ein paar Jahrzehnte später ist, mischt TOKYOPOP nun endlich bei Naruto mit!

Die Ausstellung in der Berliner Radsetzerei (R.A.W Area) umfasst sieben kuratierte Galerien, eine Theater-Experience, exklusive neue Animationen, Key Visuals, exklusive Merchandise-Artikel und vieles mehr. Was ist dein persönliches Lieblingsstück oder Highlight der NARUTO THE GALLERY?
SL: Da ich persönlich für das Audioguide-Projekt (eine exklusive Ergänzung für Berlin – mit Erläuterungen sowohl von den englischen als auch von den deutschen Synchronsprechern von Naruto und Sasuke!) sowie für das Sammlerbuch (ein weiteres exklusives Projekt für Berlin!) verantwortlich war, bin ich mit allen Räumen sehr vertraut geworden. Die Ausstellung ist ziemlich umfangreich – und in ihrer Präsentation sehr japanisch. Ich empfinde es als eine Art organisiertes Chaos, das seine eigene Schönheit hat, insbesondere durch die vertikale und horizontale Lesart der japanischen Sprache. Das ist der Hauptgrund, warum wir die Wandgestaltungen nicht ins Deutsche und Englische ändern wollten, sondern das authentische Japanisch beibehalten haben, das ein wesentlicher Bestandteil des Designs ist. Ich bin stolz darauf, dass die Fans die japanische Ausstellung erleben können, während sie entweder die zweisprachigen Übersetzungstafeln und/oder den Audioguide nutzen, um das Erlebnis zu bereichern. Aber das Highlight ist meiner Meinung nach das „Surround”-Theatererlebnis am Ende der Tour. Das kann man zu Hause oder sogar im Kino nicht nachmachen und ist allein schon einen Besuch wert! Eine weitere Berlin-exklusive Ergänzung ist, dass wir in ein virtuelles Surround-Sound-Audioerlebnis investiert haben, das es bislang an keinem anderen Ausstellungsort gab!

Wir führen dieses Interview Ende September. Die Ausstellung läuft seit August. Wie fällt deine Zwischenbilanz aus?
SL:
Wir hatten viele unterschiedliche Besucher, von Berlinern aus der Umgebung über Familien mit kleinen Kindern bis hin zu Fans, die aus ganz Deutschland angereist sind, um dabei zu sein, und sogar eine ganze Reihe von Besuchern aus dem Ausland, darunter aus Frankreich, Großbritannien, Polen, Estland und die Niederlande! Jeden Tag, jede Woche lernen wir dazu und sind den Fans, die gekommen sind, um uns zu unterstützen, sehr dankbar. Der Berliner Laufverein Running FOMO hat sogar über 100 Läufer versammelt, um in unseren leuchtend orangefarbenen T-Shirts einen „Naruto Run“ durch Berlin zu absolvieren! In den nächsten Wochen erwarten wir den Besuch von Schulen und anderen Gruppen – wenn ihr mit einer Gruppe kommen wollt, meldet euch bei uns für einen besonderen Empfang!

Verrätst du uns deinen persönlichen Lieblingsmoment vom Eröffnungstag und erzählst unseren Lesern etwas darüber, wie die Fans den Start von NARUTO THE GALLERY in Deutschland gefeiert haben?
SL: Am stolzesten bin ich auf unsere Eröffnungsfeier, weil wir ein breites Spektrum an Besuchern zusammengebracht haben – von japanischen Regierungsvertretern über Branchenvertreter bis hin zu Influencern und Superfans – und vor allem auch meine Kinder! Es gab Naruto-Gesichtsbemalung und -Tattoos, japanische Kalligraphie, die beste Taiko-Gruppe Deutschlands, einen DJ aus Paris und fantastische japanische Snacks und Getränke! Auch unsere Partner aus Japan waren dabei, und es war wirklich ein perfekter Start für dieses Projekt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 24. November geöffnet. Gibt es im noch weitere Veranstaltungen rund um NARUTO THE GALLERY, auf die sich Fans freuen können? Und wie können sie sich über News und Updates auf dem Laufenden halten?
SL:
Ja! Wir haben einige spannende Veranstaltungen in Aussicht, darunter ein Meet-and-Greet mit den deutschen Synchronsprechern von Naruto und Sasuke! Wir starten gerade einen NARUTO THE GALLERY-Newsletter, um über bevorstehende Veranstaltungen zu informieren. Ihr könnt euch auf NARUTOTHEGALLERY.de anmelden.

Lassen uns kurz über NARUTO THE GALLERY hinausblicken: Wird TOKYOPOP in Zukunft weitere Ausstellungen nach Deutschland bringen?
SL: Ich hab aus dieser ganzen Erfahrung das eine oder andere gelernt. Es erfordert zunächst einmal beträchtliche Ressourcen, ein Live-Erlebnis wie dieses auf die Beine zu stellen. Nicht nur finanzieller Art, sondern auch in Gestalt eines großen Teams aus engagierten Menschen, die eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen. Wir möchten weiter im Bereich von Veranstaltungen und „Erlebnisräumen” aktiv sein, und ich bin sehr gespannt auf das, was TOKYOPOP als nächstes plant – aber darüber kann ich noch nicht sprechen. Bleibt dran!

Was möchtest du allen deutschen Naruto-Fans sagen, die noch einen kleinen Anstoß brauchen, um sich ihre Tickets für NARUTO THE GALLERY zu sichern?
SL:
Ich weiß, dass es heutzutage so viele Möglichkeiten für Fans gibt, sich ihren Lieblingsserien und Leidenschaften hinzugeben, und dass es angesichts der begrenzten Budgets in der heutigen Welt keine leichte Entscheidung ist. Allerdings gibt es hier in Europa, insbesondere in Deutschland, wirklich nichts Vergleichbares. Die Fans sind über das ganze Land verteilt, und die Reise in eine Stadt wie Berlin kann eine ziemliche Herausforderung sein. Aber ich verspreche euch: Wenn ihr eure Freunde und/oder Familie zu einem Roadtrip nach Berlin mitnehmt, werdet ihr es nicht bereuen!

Stu, vielen Dank für deine Antworten!


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