Leseprobe AnimaniA 1/2024: THE FIRST SLAM DUNK

Deutschland ist Weltmeister! Nein, natürlich nicht im Fußball – das ist schon ein paar Jahre her und wird bis zum nächsten Mal wohl auch noch ein paar Jahr(zehnt)e dauern. Stattdessen hat die deutsche Basketball-Nationalmannschaft in diesem Jahr in einem mitreißenden (sowie unter anderem in Japan ausgetragenen) Turnier zum ersten Mal in ihrer Geschichte die WM-Medaille gewonnen! Könnte es da einen besseren Zeitpunkt geben, um hierzulande einen Basketball-Anime-Movie in die Kinos zu bringen – noch dazu einen, der im japanischen Kinojahr 2022 eingeschlagen hat wie ein … Slam Dunk? Nach seiner großen OmU-D-Premiere auf der AnimagiC 2023 feiert das mehrfach preisgekrönte Sportdrama THE FIRST SLAM DUNK am 5. Dezember dank KSM Anime seinen Start in den deutschsprachigen Kinos, und zwar sowohl im OmU als auch in deutscher Vertonung. Zum Release des Films, der von Slam Dunk-Manga-ka Takehiko Inoue höchstpersönlich geschrieben und inszeniert wurde, präsentieren wir euch hier unsere Review – und auf den Seiten 25 bis 27 unsere Interviews mit Producer Toshiyuki Matsui und Musikproduzent Ryuta Koike!

Für den 17-jährigen Ryota Miyagi und seine Mitspieler des Shohoku-High-School-Basketballteams ist der bislang größte Triumph ihrer Karriere greifbar nah: Im nationalen Interhigh-Turnier stehen sie dem Team der Sannoh High School gegenüber und würden mit einem Sieg ausgerechnet den favorisierten Titelverteidiger schlagen! Vor allem für Ryota wäre dies der vorläufige Höhepunkt seines von Schicksalsschlägen gesäumten Karrierewegs: Nachdem er früh den Vater verlor, fand er zunächst Halt bei seinem älteren Bruder Sota, einem großen Basketball-Talent, der ihm nicht nur auf dem Freiplatz alle Tricks und Kniffe des Sports beibrachte, sondern als „Kapitän“ der Familie die Rolle des verlorenen Vaters übernahm. Als jedoch auch Sota schließlich bei einem tragischen Unfall ums Leben kam, musste Ryota abermals mit dem schmerzhaften Verlust klarkommen. Aber auch damit, im übermächtigen Schatten seines toten Bruders zu stehen, sei es nun auf dem Feld oder in der eigenen Familie, in der sich seine Mutter Kaoru in ihrer Trauer über Sotas Tod zunehmend von ihm distanzierte. Und so blieb der Basketball für Ryota in den schwierigen Jahren seiner Jugend die einzige Stütze, die ihn am Leben hielt …

Der Weg aus dem Schatten des Bruders

Während im originalen Slam Dunk-Manga, der gerade auf Deutsch bei Hayabusa gestartet ist, der rothaarige Shohoku-Rabauke Hanamichi im Fokus steht, richtet THE FIRST SLAM DUNK das Scheinwerferlicht auf die Backstory seines Mitspielers Ryota, des technisch versierten Point Guards des Teams. Und auch wenn dessen Geschichte ebenfalls dem üblichen Sport-Anime-Motto „Gib niemals auf!“ folgt, erwartet uns hier mehr als nur die Genre-typische Ganbatte-Erzählung. Denn der Traum vom sportlichen Aufstieg wird verknüpft mit einem überaus bewegenden Lebensweg, der durch seine traurige Ironie eine besondere tragische Note bekommt: Während das Basketballspielen nämlich zum einen Ryotas Weg ist, sich von seiner Trauer über den Tod seines Bruders abzulenken, hält es zugleich die Erinnerung an ihn wach. Zumal sich Ryota ganz bewusst dazu entscheidet, Sotas Rückennummer 7 zu übernehmen, um sein Andenken zu wahren, was aber natürlich auch dazu führt, dass er sich umso mehr den Vergleichen mit seinem unerreichbaren großen Bruder stellen muss.


Dies ist ein Auszug aus unserer Review zu THE FIRST SLAM DUNK, die wir euch exklusiv und in voller Länge in der AnimaniA 1/2024 präsentieren – inklusive Interviews mit mit Producer Toshiyuki Matsui und Musikproduzent Ryuta Koike! Unsere aktuelle Ausgabe ist ab dem 1. Dezember am Kiosk und als DVD-Ausgabe im Comic- und Fachhandel erhältlich. Beide Versionen der AnimaniA könnt ihr auch versandkostenfrei unter animania.de/shop bestellen.

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