INU-OH: Rapid Eye Movies bringt den neuen Masaaki-Yuasa-Film am 17. November ins Kino

Fans von Masaaki Yuasa, sichert euch ein Kinoticket, denn Rapid Eye Movies bringt INU-OH, das neueste Werk des gefeierten Anime-Regisseurs, am 17. November im OmU auf die deutschen Leinwände! Basierend auf dem Roman Tales of the Heike: Inu-Oh von Hideo Furukawa, erzählt Yuasa-san in seinem gewohnt genial animierten jüngsten Movie-Meisterwerk von der Freundschaft eines missgestalteten Tänzers und eines blinden Biwa-Spielers, die im Japan des 14. Jahrhunderts zu Rockstars des No-Theaters werden.

©2021 “INU-OH” Film Partners

Der aus einer angesehenen Familie stammende Inu-oh ist mit einem uralten Fluch behaftet, der ihn zu einem gesellschaftlichen Außenseiter hat werden lassen: Geboren mit einem abstoßenden Erscheinungsbild, versteckt er sein enstelltes Gesicht hinter einer Kürbismaske und bedeckt jeden Zentimeter seines deformierten Körper mit Kleidungsstücken. Als Inu-oh den blinden Musiker Tomona kennenlernt, einen jungen Biwa-Priester, der von seiner Vergangenheit verfolgt wird, entdeckt er jedoch seine faszinierende Fähigkeit zu tanzen. Inu-oh und Tomona werden schnell zu Geschäftspartnern und unzertrennlichen Freunden, und bald strömen die Menschen in Massen zu ihren elektrisierenden, überlebensgroß inszenierten Konzerten. Durch seinen Tanz zieht Inu-oh das Publikum in seinen Bann und verwandelt sich so allmählich vom hässlichen Sonderling in einen Menschen von unvergleichlicher Schönheit. Doch warum wurde er mit solch einzigartigen Eigenschaften geboren? Und warum ist Tomona blind? Als die Machthaber drohen, die Band aufzulösen, müssen Inu-oh und Tomona tanzen und singen, um die Wahrheit hinter ihren kreativen Gaben aufzudecken und den Fluch des jeweils anderen zu brechen …


Passend zur Geschichte inszenierte Masaaki Yuasa sein neuestes Werk als bildgewaltig animierten Musikfilm mit einem kongenialen Score des Komponisten Otomo Yoshihide (u. a. Orange-Realfilm). In den beiden Hauptrollen sind dabei der Sänger Avu-chan (u. a. Lead-Sänger von Queen Bee & Gokumonto Ikka) als Inu-oh sowie der Schauspieler und Tänzer Mirai Moriyama (u. a. Makoto Sato in We Couldn’t Become Adults) als Tomona zu hören.

Einen Überblick über die teilnehmenden Kinos, in denen ihr INU-OH ab dem 17. November sehen könnt, findet ihr auf der Webseite von Rapid Eye Movies.


Im Zuge des deutschen Kino-Releases hatten wir dank Rapid Eye Movies zudem die besondere Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit Masaaki Yuasa zu INU-OH: Das vollständige Interview lest ihr inklusive einer ausführlichen Filmreview ab dem 2. Februar in der AnimaniA 2/2023, also pünktlich zum deutschen Disc-Release von INU-OH, das der Publisher für den 17. März angekündigt hat. Einen kurzen Interviewauszug möchten wir euch aber bereits hier als kleinen Vorgeschmack präsentieren!

©2021 “INU-OH” Film Partners

Herr Yuasa, Ihr neuester Film INU-OH basiert auf dem Roman Tales of the Heike: Inu-Oh von Hideo Furukawa. Wie sind Sie gerade auf dieses Buch gekommen und was war für Sie ausschlaggebend dafür, diese Geschichte als Anime-Movie umzusetzen?
Masaaki Yuasa:
Es begann alles damit, dass ein Produzent der Firma Asmik Ace mit dem Roman auf mich zukam und mir die Idee unterbreitete, daraus einen Film zu machen. Was mich schließlich dazu bewogen hat, dieses Projekt auch tatsächlich zu verwirklichen, war die Tatsache, dass das No-Theater zur damaligen Zeit etwas ganz anderes war als das, wie man es heute kennt. Zudem dachte ich mir, dass es bestimmt noch viele andere Dinge in dieser vergangenen Zeit gab, von denen man vielleicht heute gar nichts mehr weiß, und es sicherlich reizvoll wäre, diese vergessenen Dinge durch die Augen einer Figur, die damals tatsächlich existierte, darzustellen.

Worin lagen für Sie die größten Herausforderungen bei der Übertragung der schriftlichen Erzählung ins animierte Format?
Masaaki Yuasa:
Grundsätzlich war es eine große Herausforderung, die damaligen Tänze und den Gesang in einem modernen Stil darzustellen. Letztendlich haben wir diese traditionellen Ausdrucksformen mit moderner Musik und kontemporären Tanzarten kombiniert, aber die Verbindung der Animationen mit der Musik, das war schon sehr schwierig.


Für den Soundtrack von INU-OH zeichnet der Komponist Yoshihide Otomo verantwortlich. Welche Kriterien waren für die Verpflichtung dieses Künstlers ausschlaggebend und wie können wir uns Ihre Arbeit mit ihm konkret vorstellen?
Masaaki Yuasa:
Ich mag Yoshihide Otomo grundsätzlich sehr gerne, weil seine Musik sehr vielfältig ist. Zudem hatte ich bei ihm das Gefühl, dass er nicht nur Musiker ist, sondern Musik auch sehr, sehr gerne mag und dass er auch solche Musik komponieren kann, die sich gut mit traditionellen Instrumenten spielen lässt, denn das hatte ich mir für diesen Film von Vornherein so vorgestellt. Anfangs gab es dann jedoch ein kleines Problem, denn eigentlich hatte ich geplant, dass Yoshihide Otomo zuerst die Musik komponiert, also noch vor Beginn des Animationsprozesses. Für das Komponieren benötigte er aber zunächst Bilder, sodass ich ihm ein Video als visuellen Guide erstellt habe, in dem die Charaktere tanzen und singen. Auf der Basis dieses Video-Guides war es Yoshihide Otomo dann möglich, einen Score zu entwerfen, der perfekt auf die Bilder abgestimmt ist.

Die Protagonisten Inu-oh und Tomona werden vom Sänger Avu-chan und dem Schauspieler und Tänzer Mirai Moriyama gesprochen und gesungen. Wie war die Zusammenarbeit mit diesen beiden Künstlern?
Masaaki Yuasa:
Avu-chan und Mira Moriyama haben nicht nur die Texte ihrer Charaktere eingesprochen, sondern auch bei der Performance der Figuren, also beim Singen und beim Tanzen, sehr viel mitgeholfen. Wenn ich bei einer Produktion mal nicht mit professionellen Seiyus arbeite, sondern wie in diesem Fall mit Personen, die in einem künstlerischen Bereich wie Musik, Tanz, Schauspiel oder Gesang tätig sind, dann ist es meistens so, dass diese ihre eigenen Gefühle sehr direkt zum Ausdruck bringen und damit auch ihren Charakter ein Stück weit mitgestalten. Diese persönlichen Gefühle sollten auch bei diesem Film in die beiden Hauptfiguren Inu-oh und Tomona mit einfließen, was Avu-chan und Mirai Moriyama ausgezeichnet gelungen ist.


In INU-OH werden verschiedene musikalische Ausdrucksformen dargestellt, und in den beiden Protagonisten finden sich zwei davon wieder, nämlich Gesang und Tanz. Wenn Sie selbst in eine dieser beiden Rollen schlüpfen müssten, würden Sie sich eher als Biwa-spielender Erzähler wie Tomona oder als ausdrucksstarker Tänzer wie Inu-oh sehen?
Masaaki Yuasa:
Da ich mich gerne zu Musik bewege, würde ich mich für das Tanzen und somit Inu-oh entscheiden. Inu-oh ist zudem ein Charakter, der für mich auch in anderer Hinsicht ein Vorbild ist, da er von einem solch schweren Schicksal gezeichnet ist und trotzdem so glücklich und lebensfroh ist. Dieses positive Denken versuche ich auch für mich zu übernehmen, zum Beispiel bei der Arbeit, und ich wünschte mir, dass auch ich in jeder Situation eine so eine positive Grundhaltung wie Inu-oh haben könnte.

©2021 “INU-OH” Film Partners