Genpuku ist ein alter japanischer Initiationsritus, eine Zeremonie, die den Übertritt vom Kind zum Erwachsenen feierlich begeht. Dabei wurden Jungen im Alter zwischen elf und 17 Jahren zum Schrein ihrer Schutzgottheit gebracht. Dort wurden sie zum ersten Mal als Erwachsene gekleidet und sie legten ihre Jungenfrisur, die Mizura, ab. Darüber hinaus erhielten sie ihren Erwachsenennamen (Eboshi-na) und einen Großjährigkeitsnamen (Azana). Während der Heian-Periode (794–1185) war diese Zeremonie dem Adel und der Samurai-Zunft vorbehalten. Im Laufe der Muromachi-Zeit (1337–1573) öffnete sie sich allmählich auch Männern niederer Herkunft. Für Mädchen gab es mit dem Mogi ein vergleichbares Ritual. Auch heute gibt es noch Initiationsriten in Japan: So wird etwa jährlich am zweiten Montag des Januars der Seijin no Hi begangen, ein nationaler Feiertag für 20-Jährige, die ab diesem Alter in Japan als volljährig gelten. In Schwur der Zeit gehört das Genpuku zu den vielen historischen Referenzen, die ihr entdecken könnt.