Blue Lock: Interview mit Autor Muneyuki Kaneshiro & Zeichner Yusuke Nomura

Im vergangenen November startete bei KAZÉ Manga eine neue Shonen-Reihe für Freunde des runden Leders: Im Fußball-Action-Manga Blue Lock, der 2022 auch eine Anime-Serien-Adaption von Studio 8bit (u. a. Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt) erhält, dreht sich alles um die Suche nach einem neuen japanischen Superstürmer, der die Samurai Blue zu Ruhm und Ehre führt! In der aktuellen AnimaniA 1/2022 widmen wir uns Blue Lock mit einem großen Feature inklusive eines Interviews mit Autor Mune­yuki Kaneshiro und Zeichner Yusuke Nomura, das wir euch hier nun pünktlich zum hiesigen Relase des zweiten Blue Lock-Bands in der vollständigen Version präsentieren! Lest hier, was uns die beiden kreativen Köpfe über ihre (Zusammen-)Arbeit verrieten, wie es um ihre eigenen Fußballkünste bestellt ist – und warum Nomura-san von Oliver Kahn beeindruckt ist!

Blue Lock-Protagonist Yoichi Isagi

Herr Kaneshiro, Herr Nomura, würden Sie sich unseren Lesern zunächst kurz vorstellen?
Muneyuki Kaneshiro (MK)
: Hallo, ich heiße Muneyuki Kaneshiro. Meine Lieblings-Mangas sind Kaiji, Midori no Makibao, Hunter × Hunter und Ping Pong, ich lese aber auch viele andere Titel. Weil ich Mangas mag, wollte ich Manga-Zeichner werden, doch mir fehlte das zeichnerische Talent. Als die Umstände schwieriger wurden und ich knapp bei Kasse war, sagte mir ein Redakteur des Weekly Shonen Magazines: „Die Zeichnungen sind nicht gut, aber die Geschichten schon“. Also empfahl er mir, Schreiber für Originalstorys zu werden, und mit etwas Glück konnte ich daraufhin die Arbeit als Autor beginnen, wofür ich immer noch dankbar bin.
Yusuke Nomura (YN): Hallo AnimaniA-Leser, ich heiße Yusuke Nomura und bin für die Zeichnungen von Blue Lock zuständig. Ursprünglich mochte ich Zeichnen gar nicht so, ich mochte höchstens den Kunstunterricht an der Schule etwas. Aber als ich in der 2. Klasse der Highschool war, schrieb ein Klassenkamerad eine Fantasy-Geschichte, die ich in Bilder umsetzte. Ich erinnere mich, dass dieses Ereignis mein erster Schritt zum Manga-Zeichner war. Es gibt viele Künstler, von denen ich beeinflusst wurde, aber wenn ich jemand Bestimmtes nennen müsste, dann die Illustratoren Range Murata und Yusuke Kozaki sowie den Animator Yutaka Nakamura. Besonders die Animationen von Yutaka Nakamura sind, was das Zeichnen von Blue Lock angeht, für mich zu einer wichtigen Referenz geworden!

Wie entstand die Idee zu Ihrem Sport-Manga Blue Lock und wie fanden Sie hierfür als Autor und Zeichner zusammen?
MK:
Blue Lock entstand aus einem persönlichen Gefühl heraus, denn ich mag Fußball, begeistere mich aber eher für die Fußballspiele von Deutschland oder England. Am japanischen Fußball fehlt mir immer etwas, weil Japan keinen Weltklassestürmer hat. Ich dachte mir, dass es gut ankommen würde, wenn ich diese generelle Frustration der Japaner in einem Werk umsetzen würde – und so fing ich meine Arbeit an dem Projekt Blue Lock an.
YN: Ich hatte gerade die Arbeit an meinem vorherigen Werk Dolly Kill Kill (Anm. d. Red.: Deutsche Ausgabe bei Egmont Manga erhältlich) beendet und war auf der Suche nach dem nächsten Projekt, als Kaneshiro-sensei mich ansprach. Da ich mich zum damaligen Zeitpunkt aber schon für ein anderes Werk beworben hatte, sagte ich ihm zunächst ab. Als ich dann aber bei dem anderen Werk nicht genommen wurde und überlegte, was ich nun tun sollte, kam Kaneshiro-sensei dankbarerweise nochmals auf mich zu. Seine Story war so interessant, dass ich total baff war, und von den Bewerbungskandidaten für Blue Lock wurde schließlich ich ausgewählt und als Zeichner für das Projekt engagiert.

In Blue Lock verfolgt der Trainer Jinpachi Ego die Philosophie, dass nicht das Teamplay der Schlüssel zum Erfolg einer Fußballmannschaft ist, sondern das Ego ihres Stürmers, und forciert demzufolge unter seinen Fußballschülern einen bedingungslosen Konkurrenzkampf. Wie kamen Sie auf diese außergewöhnliche Idee, die ja das genaue Gegenteil des Genre-typischen Shonen-Kernthemas „Nur durch Freundschaft und Zusammenhalt sind wir stark“ ist, wie man es aus klassischen Fußball-Mangas wie Captain Tsubasa und Kickers kennt?
MK:  Ich denke, dass das Zusammenwirken der Japaner stark ist. Sie legen Wert auf Teamwork und es geht stets darum, dass man etwas nicht für sich selbst tut, sondern für andere – eine eigentümliche Kultur Japans. Ich habe die Theorie aufgestellt, ob diese Kultur nicht kontraproduktiv für die Aufgabe eines Stürmers ist. Ich denke, dass ich vergleichsweise ein durchsetzungsfähiger Japaner bin. Vielleicht hat also auch viel dazu beigetragen, dass ich durch meinen Charakter im alltäglichen Leben in Japan irgendwo eine Frustration gespürt hatte. Mein Wunsch, dass ein Stürmer geboren wird, den man im positiven Sinne als „Egoisten“ bezeichnen könnte, und dass dieser das japanische Fußball verändert – das war der Ursprung meiner Idee.

In Blue Lock soll der Trainer Jinpachi Ego für den japanischen Fußballverband ein Team zusammenstellen, das Weltmeister werden kann. Hierfür lässt Jinpachi Ego das titelgebende Trainingslager errichten, in dem er aus 300 Kandidaten den besten Stürmer der Welt hervorbringen will.

Im Gegensatz zu anderen Sport-Mangas steht also in Blue Lock nicht das Teamplay im Vordergrund. Stattdessen sind die Charaktere dazu angehalten, stets ihrem eigenen Vorteil zu folgen. Wie gehen Sie bei der Entwicklung der Figuren vor?
MK:
Meine größte Schwierigkeit ist es, Charaktere zu schaffen, die für „jemand anderes“ leben. Einfach, weil ich selbst nicht dieser Typ bin. Man könnte die Motivation, die einer „selbstlosen“ Denkweise zugrunde liegt, ja auch aus einer anderen Perspektive betrachten, nämlich: „Ich bin toll, weil ich mich für andere aufopfere!“. Und plötzlich wäre die selbstlose wieder eine egoistische Denkweise! Letzten Endes lebt also jeder irgendwo „für sich selbst“ – warum dann also nicht seinem Ego freien Lauf lassen? Das ist doch cool! Das waren meine Überlegungen beim Schreiben – und vielleicht hat das dem Werk diesen charakteristischen Touch verliehen.

Herr Kaneshiro, die intensiven Trainings- und Auswahlspiele in Blue Lock erinnern an dystopische Death Games à la Squid Game, auch wenn hierbei niemand stirbt. Wovon haben Sie sich beim Schreiben inspirieren lassen?
MK:
Ich denke, dass mein Lieblings-Manga Kaiji einen starken Einfluss hatte. Ich finde das Szenario, auf engem Raum ums Überleben kämpfen zu müssen, aufregend. Der Manga GANTZ und der Film Saw haben mich ebenfalls beeinflusst. Es schien mir interessant, dies auf Fußball zu übertragen.
YN: Die Settings in der Serie existieren alle im Kopf von Kaneshiro-sensei, daher denke ich an keine konkreten Werke, aber ich bin auch zusammen mit Kaneshiro-sensei und dem Redakteur an der Design-Entwicklung des World-Settings beteiligt und versuche mitzuwirken, indem ich mich grundsätzlich stets an den Vorstellungen von Kaneshiro-sensei orientiere.

“Spannenlanges” Charakterdesign: Jinpachi Ego

Wie können wir uns generell die Zusammenarbeit zwischen Ihnen beiden vorstellen? Nehmen wir zum Beispiel das auffällige Erscheinungsbild von Jinpachi Ego, der mit seinen langen, dünnen Gliedmaßen und dem fast schon schwanenartigen Hals wie ein Alien wirkt: Wie genau ist dieses Charakterdesign entstanden?
YN: Ich bekomme von Kaneshiro-sensei Grunddesigns und Vorlagen, die ich neu zeichne. Ich kann mich noch erinnern, wie Kaneshiro-sensei verlangte, ich solle einen Charakter zeichnen, der wie Nobita-kun (Anm. d. Red.: aus Doraemon) wirkt, wie ein Psycho mit einem Bob, Kulleraugen und schlanken Gliedmaßen.
MK: Ich übergebe die Original-Story in Form eines „Names“ (Storyboard) an Nomura-san und teile ihm zu jeder Seite meine Vorstellungen mit. Dort stimmen wir uns im Detail über die Emotionen und Gesichtsausdrücke der Charaktere sowie die Inszenierung ab und Nomura-san zeichnet daraufhin die Manga-Seiten. Jedes Mal übertreffen die Darstellungen seiner Manga-Seiten meine Originalstory. Es ist wirklich Wahnsinn. Ich bin Ihnen immer dankbar, Nomura-san.

Herr Nomura, wie jede Sportart hat auch der Fußball seine ganz eigene Dynamik und spezielle Bewegungsabläufe, die für Sie beim Zeichnen bestimmt eine besondere Herausforderung darstellen. Wie gehen Sie vor, um in den rasant choreografierten Actionszenen von Blue Lock die typischen Bewegungen dieses Sports möglichst authentisch abzubilden? Nutzen Sie hierfür zum Beispiel Referenzmaterial wie Fotos oder Videos von tatsächlichen Spielern?
YN: Ganz zu Anfang hat mir Kaneshiro-sensei gesagt, dass er gerne aus Blue Lock einen Fußball-Manga machen möchte, der wie ein Battle-Manga ist. Natürlich nehme ich Referenzmaterial, also Fotos und Videos aus echten Fußballspielen, aber ich achte auch darauf, dass ich mich nicht zu sehr auf das Realistische beschränke, sondern im Anime-Stil übertreibe.

Fußball-Nachwuchsausbildung als Battle Royale: Unterteilt in 25 Teams, müssen sich die Spieler in knallharten Trainings, Tests und Spielen beweisen, um im Blue-Lock-Ranking aufzusteigen – wer rausfliegt, kann nie mehr Nationalspieler werden!

Herr Nomura, welche Zeichenwerkzeuge benutzen Sie?
YN: Bei Blue Lock zeichne ich die Linearts analog mit grundlegenden Zeichenwerkzeugen: Die Vorzeichnungen werden mit einem Druckbleistift gemacht, die Outlines mit G-Pen, für die Tusche benutze ich Marker oder schwarze Tinte. Das Charakteristische an Blue Lock sind wohl die Inszenierungen der Aura, wenn die Charaktere erwachen. Diese zeichne ich auf einem anderen Papier mit heller Tusche und kombiniere diese nachher digital mit den Charakterbildern.

Yusuke Nomuras Arbeitsplatz: Hier entstand vor dem Start von Blue Lock auch der in elf Bänden abgeschlossene Horror-Action-Manga Dolly Kill Kill, den Nomura-san nach der Storyvorlage des Autors Yukiaki Kurando zeichnete und der hierzulande vollständig bei Egmont Manga erschienen ist
Muneyuki Kaneshiro erstellt für jede Seite “Names”, also Vorzeichnungen, die Yusuke Nomura als Vorlage für die finalen Illustrationen dienen

Herr Nomura, wie gehen Sie beim Zeichnen von Blue Lock konkret vor?
YN:
Das Paneling ist durch Kaneshiro-senseis Vorarbeit bereits grob vorgegeben. Meine Aufgabe ist es, dieses dann möglichst verständlich auf die finalen Manga-Seiten zu übertragen. Ich vergrößere etwa Panels, die Eindruck machen sollen, damit sie beim Lesen noch mehr in Erinnerung bleiben. Auch emotionale Mono- und Dialoge mache ich meist größer. Sobald ein Match seinen aufregenden Höhepunkt erreicht, zeichne ich zudem die Abstände zwischen den Panels kleiner, damit alles schnell wirkt und die Leser ein Live-Gefühl bekommen.

Herr Kaneshiro, wissen Sie schon, wie und in wie vielen Bänden Blue Lock enden wird?
MK:
Der ungefähre Entwurf steht fest, und auch das Ende habe ich, wenn auch noch sehr vage, im Kopf. Doch da mir aktuell während des Schreibens immer noch Dinge einfallen, mit denen die Charaktere zu kämpfen haben, habe ich noch viel zu erzählen und kann ich die Geschichte noch nicht beenden. (lacht) Wie viele Bände es am Ende werden, weiß ich noch nicht, aber wenn alles, was zu zeichnen ist, gezeichnet wurde, werde ich die Story ohne zu zögern beenden!

Blue Lock ist nicht Ihre einzige aktuelle Manga-Reihe, denn außerdem schreiben Sie noch für Shogakukans Weekly Big Comic Spirits den Supernatural-Horror-Thriller Jagaaan, der bislang zwölf Bände zählt und in Deutschland von Panini Manga veröffentlicht wird. Wie schwierig ist es für Sie als Autor, parallel an zwei monatlich erscheinenden Manga-Reihen zu arbeiten? Und wie gestalten Sie Ihren täglichen Zeitplan, um dies all Ihre Aufgaben unter einen Hut zu bekommen?
MK: Da ich der Originalautor bin und nicht die Manga-Seiten selbst zeichne, ist es an sich nicht allzu schwierig, an mehreren Serien auf einmal zu arbeiten. Mein Alltag sieht wie folgt aus: Montags und freitags arbeite ich an Jagaaan, mittwochs und donnerstags an Blue Lock, an den übrigen freien Tagen arbeite ich alleine an den Originalstorys. Auch wenn die Ausdrucksweise etwas komisch ist: Es fühlt sich so an, als würde ich mit zwei Frauen gleichzeitig zusammen sein. Es macht Spaß, aber mit drei gleichzeitig zusammen zu sein, würde ich nicht schaffen.

Herr Nomura, auch Ihre Arbeit als Manga-Zeichner ist sehr zeitintensiv. Sie haben sogar vor einiger Zeit via Twitter die von Ihrer Apple Watch aufgezeichneten Schlafzeiten veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass Sie pro Nacht nur vier Stunden schlafen …
YN: Bei meiner Antwort sei bitte angemerkt, dass mein schlechtes Selbstmanagement als Voraussetzung vorliegt. Bitte nehmt es also nicht als Referenz…! (lacht) Bei Blue Lock bekomme ich wie gesagt die Names von Kaneshiro-sensei, und für das Zeichnen werden sechs Tage berechnet. Einen Tag nehme ich frei. Die zeichnerische Arbeit mit den Staff-Leuten wird täglich von 10 bis 19 Uhr gemacht, dazwischen machen wir etwa eine eine Stunde Mittagspause, also arbeiten wir etwa acht Stunden. Allerdings bin ich tagsüber eher wegen der Vorgaben der Staff-Leute und anderer Beschäftigungen eingespannt, sodass ich mit dem eigentlichen Zeichnen oft nicht gut vorankomme. Nachdem ich zu Abend gegessen und den Nachwuchs zu Bett gebracht habe, zeichne ich die Nacht über, meist von 23 bis 4 oder 5 Uhr. Das ist aber lediglich ein Beispiel für eine Phase, in der ich sehr beschäftigt bin. Am Anfang einer Woche oder wenn die Zeichnungen vergleichsweise nicht so sehr anspruchsvoll sind, achte ich darauf, dass ich mindestens sechs Stunden Schlaf bekomme.

Was machen Sie, wenn Sie mal nicht schreiben oder zeichnen? Haben Sie irgendwelche Hobbys oder Freizeitbeschäftigungen, bei denen Sie von der Arbeit ausspannen können?
YN: An meinen freien Tagen träume ich vor mich hin oder spiele mit meinem Nachwuchs. Essen ist eines meiner Hobbys, daher gehe ich mit meiner Familie auswärts essen. Ich bemühe mich auch darum, Filme und Animes als Erholung zu schauen.
MK: Videospiele und Sport, YouTube, Alkohol trinken, Netflix oder Amazon Prime schauen. Also bestimmt so wie ihr alle auch. (lacht) Vor kurzem habe ich mir ein E-Piano gekauft und angefangen, es zu spielen. Ich denke, dass meine Gedanken selbst dabei irgendwo bei Manga sind, aber diese Freizeitbeschäftigungen machen mir mehr Spaß.

Haben Sie beide eigentlich auch selbst einmal aktiv Fußball gespielt?
YN:
Nur im Sportunterricht an der Schule. Mit Blue Lock habe ich also das erste Mal so richtig mit diesem Sport zu tun.
MK: Im Fußball bin ich eine Null! Ich schaue nur zu. Oder aber spiele Fußball-Games. (lacht)

Aber Sie verfolgen aktuelle Fußballspiele im TV oder im Stream?
MK:
Natürlich schaue ich Fußball, sei es nun die Bundesliga, die Premier League, La Liga oder die Serie A! Was japanische Spieler betrifft, bin ich in dieser Saison auf Takehiro Tomiyasu gespannt, der jetzt bei Arsenal spielt. Ich mochte Schalke zu der Zeit, als Neuer und Uchida dort spielten! Zu Schalke in der aktuellen Saison … Gebt euer Bestes!
YN: An meinem Arbeitsplatz habe ich keinen Fernseher. Ich schaue daher oft Fußball-Zusammenfassungen auf YouTube, unabhängig davon, ob es sich um inländische oder ausländische Spiele handelt. Ich zeichne ja unrealistische Schussszenen, aber es kommt vor, dass die Fußballspieler in der Realität diese Manga-Szenen übertreffen. Jedes Mal, wenn ich solch eine krasse Spielszene sehe, bin ich total aufgeregt.

Rensuke Kunigami mit Oli-Kahn-Gedächtnis-Pose – aber würde der Blue Lock-Stürmer gegen den Torwart-Titan auch ein Tor schießen können?

Haben Sie einen Lieblings-Fußballspieler?
MK:
Mein erster Lieblingsspieler war Thierry Henry: Mich hat sein rundum wunderbares Spiel in den Bann gezogen! Ich mag auch Álvaro Recoba, seine Dribblings und Freistöße in seiner besten Phase. Ein weiterer Lieblingsspieler ist Mesut Özil, dessen unbefangenes Spiel mich fasziniert. Scheinbar mag ich Spieler, die Techniker sind und schön spielen. Außerdem ist Erling Haaland der Hammer!
YN: Ich kenne mich nicht so gut mit Fußball aus, aber ein Spieler ist mir dennoch in Erinnerung geblieben: Oliver Kahn. Die vielen von ihm gehaltenen Bälle, die ich zu meiner Schulzeit gesehen habe, haben mich wirklich beeindruckt! Manchmal stelle ich mir vor, ich würde die Blue Lock-Spieler gegen ihn antreten lassen – wem von ihnen gelänge es wohl, gegen ihn ein Tor zu schießen? (lacht)

Und haben Sie auch eine Lieblings-Fußballmannschaft?
YN: Ich verfolge gespannt den FC Liverpool, nicht zuletzt, weil wir auch eine Collaboration mit dieser Mannschaft hatten. (Anm. d. Red.: Mehr Informationen über die Partnerschaft zwischen Kodansha und dem Liverpool Football Club findet ihr hier und hier.)
MK: Arsenal. Von dieser Mannschaft habe ich jede Saison den Eindruck, dass sie ein mega-interessantes Fußballspiel liefern, wenn die Mannschaft gut passt. Ich hoffe, dass diese Saison auch so wird! Außerdem noch in verschiedenem Sinne Paris Saint-Germain. Ich verfolge die Entwicklungen gespannt, weil es definitiv eine der Mannschaften im Zentrum der Fußballwelt ist, einschließlich der Geldfragen und der Art, wie Starspieler eingesetzt werden.

Ambitioniertes Ziel: Blue Lock-Held Yoichi Isagi träumt davon, Japan zum WM-Titel zu führen

In Blue Lock hat sich der japanische Fußballverband den WM-Titel zum Ziel gesetzt. Vorausgesetzt, das echte Nationalteam qualifiziert sich für die WM 2022: Wie weit würden die Samurai Blue Ihrer Ansicht nach kommen?
MK:
Weltmeister … würde ich nur zu gerne sagen, aber ich denke, ein realistisches Ziel ist der Einzug ins Viertelfinale. Ich befürchte aber, dass es sogar recht schwierig wird, die Gruppenphase zu überstehen. Die Ergebnisse der japanischen Nationalmannschaft in letzter Zeit waren nicht so, wie man sie sich erhofft. Ich wünsche mir noch mehr Einsatz von ihnen! Japan, gebt euer Bestes!

Haben Sie zum Schluss noch eine Botschaft an die deutschen Blue Lock-Fans?
YN:
Hallo, liebe Fans in Deutschland! Egal, ob ihr Blue Lock lest oder noch nicht: Ich würde mich freuen, wenn ihr mit dem Anime, der 2022 startet, einsteigt und Spaß an dem Werk habt.
MK: Vielen Dank, dass ihr über Blue Lock berichtet. Ich gebe mir Mühe, dass der Titel noch viel interessanter und spannender wird.Bitte lest den Manga und schaut auch den Anime!

Herr Kaneshiro, Herr Nomura, vielen Dank für das Interview und alles Gute!
Das Interview führte Lars Wilhelm.

Das komplette Blue Lock-Feature inklusive Review und Charakterguide lest ihr in der AnimaniA 1/2022. Unsere aktuelle Ausgabe ist seit 3. Dezember am Kiosk und als DVD-Ausgabe im Comic- und Fachhandel erhältlich. Beide Versionen der AnimaniA könnt ihr auch versandkostenfrei unter animania.de/shop bestellen.

© Muneyuki Kaneshiro, Yusuke Nomura / Kodansha Ltd.