Leseprobe AnimaniA 6/2019: KonoSuba

Ein Anime-Genre, das seit einiger Zeit boomt wie kaum ein zweites, ist die Fantasy-Gattung „Isekai“, deren Helden es aus unserer Welt in fiktive Reiche voller aufregender Abenteuer verschlägt. Auch hierzulande erscheinen regelmäßig neue Titel, von den vielen Ablegern des Megahits Sword Art Online über Overlord und Rising of the Shield Hero bis zu No Game No Life und Re:ZERO. Mit dem Fantasy-Comedy-Zehnteiler KonoSuba bringt AniMoon Publishing am 18. Oktober eine weitere Isekai-Serie an den DVD- und BD-Start: Die Produktion von Studio DEEN (u. a. Junji Ito Collection), die auf drei Volumes erscheint, hebt sich dabei angenehm von den Genre-Kollegen ab, da sie sich zwar ebenfalls der gängigen Erzähl- und Darstellungsmuster bedient, diese aber genüsslich und höchst unterhaltsam auf die Schippe nimmt!

Schon der Protagonist Kazuma Sato, ein sonnenlichtscheuer Vollblut-Otaku, kommt als ironisch überspitzter Inbegriff eines Isekai-Helden daher, und die Art und Weise, auf die er zu Beginn in die andere Welt gelangt, ist an absurder Tragikomik kaum zu überbieten. Alles beginnt damit, dass Kazuma in einem Anflug von Courage ein Mädchen davor bewahrt, überfahren zu werden, dabei aber selbst zu Tode und im Jenseits wieder zu sich kommt – so weit, so heldenhaft. Dort steckt ihm jedoch die Göttin Aqua mit unverhohlener Schadenfreude, dass seine selbstlose Rettungstat erstens gar nicht nötig war, da es sich bei dem Fahrzeug nur um einen langsam tuckernden Traktor handelte, und er zweitens gar nicht von diesem überrollt wurde, sondern vielmehr durch den Schock gestorben ist. Sie bietet dem geknickten Kazuma jedoch an, ihn in einer MMORPG-artigen Parallelwelt wiederauferstehen zu lassen, deren Bewohner er von der Tyrannei des schrecklichen Dämonenkönigs befreien soll. Aqua gewährt ihm sogar, eine besondere Sache mit in diese andere Welt zu nehmen – und wird vom bauernschlauen Kazuma überrumpelt, als dieser sich für sie entscheidet! Gegen ihren Willen muss die zeternde Göttin also den „Freak“ auf seiner Mission begleiten und darf erst dann zurückkehren, wenn dessen Aufgabe erfüllt und der Dämonenkönig besiegt ist …

Abenteurer im Alltagstrott

Der Hardcore-Gamer Kazuma fühlt sich im RPG-Prinzip der Parallelwelt („Monster besiegen, leveln, EPs erhalten, neue Skills erwerben“) sofort heimisch und stürmt zum nächsten Gildenhaus, woraufhin es Aqua verdutzt entfährt: „Ich denk, du bist so‘n Eierkopf, der nur vor seinem PC sitzt. Wieso wirkst du jetzt so kompetent?“ Ganz so einfach ist es jedoch nicht, als Abenteurer in dieser Welt Fuß zu fassen. Zunächst fehlt den beiden das Kleingeld für die Anmeldegebühr, dann müssen sie sich auch noch mit niedrigen Klassen begnügen: Aqua wird Hohepriesterin und kann als solche wenigstens ihre Wasser- und Heilzauber wirken, während sich Kazuma zähneknirschend für die „Basis-Abenteurerklasse“ entscheidet. Immerhin finden sie schon bald zwei Gefährtinnen – wenn auch keine nennenswerte Verstärkung: Die quirlige Erzmagierin Megumin hat zwar einen wuchtigen Explosionszauber in petto, kann diesen aber nur einmal pro Tag nutzen und weigert sich strikt, etwas anderes zu lernen. Und Darkness, eine couragierte Schwertkämpferin der Kreuzritterklasse, verfügt einerseits über große Körperkraft, andererseits aber auch über die Zielsicherheit eines Höhlenmolchs und verliert sich zudem allzu oft in kuriosen masochistischen Tagträumen.

Dies ist nur ein Auszug aus unserer Review zu KonoSuba, die wir euch exklusiv und in voller Länge in der AnimaniA 6/2019 präsentieren. Unsere aktuelle Ausgabe ist ab dem 4. Oktober am Kiosk und als DVD-Ausgabe im Comic- und Fachhandel erhältlich ist. Beide Versionen der AnimaniA könnt ihr auch online unter animania.de/shop bestellen.

©2016 Natsume Akatsuki·Kurone Mishima/PUBLISHED BY KADOKAWA/KONOSUBA Partners